Freitag, 29. März 2024

Vorher-Nachher

Was lange währt, wird endlich gut, geht mir durch den Kopf, als ich am Mittwoch Abend im Zug nach Lauterach sitze, der schon einige Minuten stumm und still an einer Haltestelle in Dornbirn steht. 
"Momentan ist ein Stromausfall im ganzen Land, ich kann Ihnen leider auch nicht sagen, wie lange der dauern wird", lautet die Ansage unseres Zugführers. 

Nachdem ich am Montag Abend gegen 21 Uhr ein SMS mit dem Inhalt: "Ihre Möbellieferung ist für Donnerstag 28.3. zwischen 9:30 und 12:30 Uhr geplant. Bitte bestätigen Sie mit Namen und Postleitzahl." erhielt, rief ich erst mal meine Chefin an, um den Urlaubstag mit ihr zu abzuklären und bestätigte dann den Termin. Zwar fand ich diese Methode etwas seltsam, allerdings war sie um Klassen besser, als das Telefonat mit der äußerst uncharmanten Dame der Spedition in der Woche davor!
Am Mittwoch wollte ich es dann besonders gut machen, stand schon um 5 Uhr auf, um zu meinen wanderwilligen Kröten und Fröschen zu fahren, damit ich früher in und dadurch auch aus der Arbeit komme. Im Laufe des Tages musste ich aber feststellen, dass Züge um die Mittagszeit in den Osterferien (ich weiß jetzt wieder, warum ich nur in absoluten Ausnahmesituationen in Schulferien herumreise) sehr begehrt sind und der erste Zug, bei dem ich eine Sitzplatzreservierung machen konnte, der um 16 Uhr war. Also eine Überstunde gemacht, statt 2-3 abgebaut, auch gut. 
Der Zug hatte in Salzburg schon ein paar Minuten Verspätung, aber da ich erst in Feldkirch umsteigen muss und dort fast 20 Minuten dafür Zeit habe, war mir das egal. Bis Feldkirch wuchs die Verspätung dann auf 23 Minuten, was bedeutete, den Anschlusszug gerade noch von hinten betrachten zu können. Also 25 Minuten warten. Dann stieg ich in die nächste S-Bahn, die dann - siehe oben - wegen eines Stromausfalls einfach mal eine Pause machte. Ich war diesesmal wieder mit Brommie unterwegs und hätte es nicht gerade geschüttet wie aus Kübeln, hätte ich mich wohl radelnd auf die letzten ca.15 km gemacht. So aber saß ich eben rum und machte Rechenaufgaben, um wieviel später, als gewünscht ich nun ankommen würde und hoffte, dass das kein Omen für die Möbellieferung am nächsten Tag wäre!

Langer Vorrede kurzer Sinn - es ging im gleichen Verzögerungsmodus weiter!
Ich drehte in der Früh noch eine kleine Runde im Ort, zum Markt und über ein paar Wiesenwege in der Nähe, weil ich ja dann am Vormittag zu Hause sein musste/wollte. Dann wartete ich, bis kurz vor 12 Uhr ein Anruf kam, ob ich zuhause sei. (???) In 40 Minuten wären sie da. Gut eine Stunde später (...)  klingelte es und von da an ging es dann schnell. (Sarkasmus aus). Nachdem die Männer zwei Kästen zusammengebaut hatten, wollten sie wieder gehen. Ich fragte nach der Couch. Von der wussten sie nichts, suchten etwas umständlich in den Lieferpapieren und wollten dann erst mal eine Rauchpause machen und im Bus "suchen". In der Zwischenzeit blätterte ich dann auch noch durch die Papiere und fand sofort die Auflistung meiner Lieferung mit Couch. 15 Minuten später kamen sie damit in die Wohnung und fragten nach meiner Zufriedenheit. 
---
Und wieder dachte ich an den Satz: Was lange währt, ....

Und hier noch ein paar Fotos (Urzustand, während und nachher), die ich euch ja schon des längeren versprochen habe.
Badezimmer





Die Küche
(Mittlerweile mit Kochfeld)






Und die Fenster





Und so sah es gestern beim Warten aus
und so "danach".
So ganz und gar fertig ist natürlich noch nichts. Es fehlt ein Regal als Raumtrenner, ein Couchtisch, vielleicht noch ein kleiner Esstisch mit Stühlen, die Waschmaschine, das Licht. Aber das sind alles Dinge, die ich in den nächsten Monaten (oder Jahren?) besorgen kann, wenn mir danach ist. 
Gestern habe ich dann noch die Zeit bis zum nächsten Zug nach Hause (ich wollte nicht am Karfreitag in den Osterreisewahnsinn geraten) genutzt, mir 2 Gläser und einen Kochtopf zu kaufen. 

Am 27.April 2023 stand ich zum ersten Mal in der Wohnung, die ich von vornherein als "nix für mich" abgetan hatte,  weil ich mir eine Renovierung in 400km Entfernung nicht vorstellen konnte und wollte. Am 2. Juni war die Schlüsselübergabe und im August fingen die Handwerkertermine an. 
Mein Fazit - Renovierungsstress nimmt mit der Entfernung ab, ich musste ja nicht in der Baustelle wohnen und die Handwerker waren alle so verlässlich, dass die Terminabstimmung und Schlüsselübergabe untereinander super funktioniert hat. 

Aber jetzt freue ich mich auf meine nächsten Ländle-Ausflüge ohne Handwerkertermine!!!

12 Kommentare:

  1. Liebe Doris,
    deine Nerven werden aber auf eine harte Probe gestellt, um endlich endlich deine Zweitbleibe zu vervollständigen...! Aber es sieht gut aus und wird sicher auch noch richtig wohnlich. Es gibt doch nichts Schöneres, als etwas zu sehen, was einem gefällt, und dann dafür auch Platz zu haben!
    Ist das ein Schlafsofa?
    Liebe Grüße und frohe Ostern!
    Elke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Elke,
      am Mittwoch war ich einfach nur verwundert, wie lange sich so ein Tag ziehen kann. Und habe gehofft, dass wenigstens alle Möbel (und die Richtigen) ankommen. :D
      Du sagst es ganz richtig - die basics sind jetzt da und der Rest kommt nach und nach und macht das Zimmer wohnlich.
      Ja, das Sofa lässt sich aufklappen und hat auch eine Lade fürs Bettzeug. :D
      Auch dir ein schönes Osterwochenende!

      Löschen
  2. Wunderbar, liebe Doris!!
    Deine Geschichte mit den Lieferanten könnte fast 1:1 in Südafrika sein, nur dass sie vorher nicht anrufen, sondern einfach irgendwann mal vielleicht auftauchen. Aber deine Beharrlichkeit hat sich gelohnt, es sieht wirklich gut aus.
    Was kommt in die Lücke in der Küche? Ich nehme an, eine Waschmaschine?

    Geniesse die Wohnung OHNE Handwerker!

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

    PS: es lässt sich sehr gut mit sehr wenig Möbeln leben. Wir sind schon 1.5 Jahre in dieser Wohnung und haben erst seit zwei Wochen ein Sofa (aber ein separates Bett).

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Catrina,
      da siehst du Mal, was ich mir an Flugkosten erspare und trotzdem zum Südafrika-Feeling komme! Stimmt - momentan ist die Lücke eine Brommie-Garage, aber im Laufe des Jahres wird dort eine Waschmaschine hinkommen. :D
      In zwei Wochen fahre ich wieder hin und habe 0 Handwerkertermine - obwohl ... In der Küche wäre da schon noch was zu machen. :D

      Löschen
  3. Liebe Doris,

    ich bewundere deine Ruhe bei Fahrten mit der Bahn, die sich immer mehr verspätet. Da kann ich kribbelig werden, obwohl man es von der DBahn inzwischen mehr als gewohnt ist. Aktuell hatte sich ein 1. Zug um 16 Min. verspätet, wir hatten zum Glück mit langer Umstiegszeit gebucht. Aus dem Saarland wäre ich ohne Handy gar nicht rausgekommen. Ein Zug hatte sich derart verspätet, dass der Anschluss weg war, aber nirgendwo gab's Infos oder greifbares Personal. Internet machte es dann aber möglich!

    Positiv ist aber, es ging voran in deiner neuen Bleibe. Die Couch war wohl doch dabei und du hast eine schöne Schlafstätte. Dann genieß den nächsten Aufenthalt ohne Handwerker und/oder auch die nächsten Planungsschritte, die dich / deine Wohnung voranbringen!

    Danke noch fürs Anschauungsmaterial!

    Liebe Grüße Manfred

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Manfred,
      da ich die Bahnverspätungen nicht beeinflussen kann, bringt es ja nichts, mich darüber aufzuregen. Da nutze ich die Zeit lieber so angenehm, wie möglich, damit ich was davon habe. :D
      Ich freue mich selbst schon sehr auf nächste Woche, da habe ich schon viele Ideen und ein paar fixe Termine.

      Löschen
  4. Liebe Doris,

    solcherlei Unwägbarkeiten bringen mich zur Zeit immer extrem schnell an den Rande meiner Fassung und darüberhinaus.

    Aber was lange währt...

    Noch ist sie ja etwas nüchtern, Deine Wohnung, und ich hoffe nochmal auf ein paar weitere Bilder, wo sie etwas belebter aussieht :-)

    Liebe Grüße
    Volker (dessen Schrankbett diese Woche geliefert werden sollte, der aber auch noch nichts gehört hat und erstmal wieder eine E-Mail geschrieben hat. Was lange währt... hoffentlich)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Volker,
      vielleicht nehme ich solche Verzögerungen gelassener hin, weil ich erst gar nicht versuche, zu intervenieren, etwas zu beschleunigen oder so. Die Möbel kommen, wenn es soweit ist und für die Wartezeit fällt mir genügend anderes ein, was mich davon ablenkt. Ich mag da gar nicht nachrufen und nachfragen, das killt mir die gute Laune! ;)

      Ach das Nüchterne hat den großen Vorteil, dass so leichter zu putzen ist - hihi. Ich hab mich in den letzten Monaten wohl einfach an die Leere gewöhnt. Mal sehen, wie es sich entwickelt. :D

      Löschen
  5. Liebe Doris,
    insgesamt ist die Wohnung auch leer deutlich freundlicher und ansehnlicher als am Anfang und die Nüchternheit und Leere hat absolut ihre Reize!
    Darf ich aber mal völlig unbedarft eine grundsätzliche Frage stellen, die du bestimmt irgendwann schon beantwortet hast in einem früheren Beitrag, den ich vielleicht übersehen oder mit meinem alternden Hirn vergessen habe:
    wird die Wohnung eine Ferienwohnung sein, vermietet werden, als Altersruhesitz geplant oder was ist der ihr zugedachte Zweck in deinem Leben?
    Es grüßt - mal wieder blöd fragend ;)
    Lizzy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Lizzy,
      möglicherweise hast du schon mal gefragt, aber vielleicht war damals auch noch die Antwort eine andere, denn: ursprünglich hatte ich geplant, die Wohnung erst mal für 5 - max. 10 Jahre zu vermieten und sie dann, wenn ich in Pension gehen kann, selbst als 2.Wohnsitz zu nutzen.
      Durch die vielen Besuche dort, die wegen der Handwerkerkoordination und -termine notwendig waren, habe ich ich aber so eine Freude mit dem Zimmerchen, dass ich beschlossen habe, es jetzt einfach mal "nur so" für mich als Feriendomizil/Zweitwohnsitz zu nutzen. Denn wer weiß, ob mir in 10 Jahren 5stündige Zug-An- und Abfahrten noch so viel Spaß machen? Und vielleicht habe ich bis dahin die Nase gestrichen voll von 2 Haushalten und freue mich über eine kleine Aufbesserung der Pension durch Mieteinnahmen? Oder ich gewöhne mich immer mehr dran und "irgendwann bleib i dann dort"?
      Du siehst also, nix ist fix. Ich schau jetzt mal, wie oft ich (bzw. andere Familienmitglieder) sie wirklich nutzen werde. Am Freitag fahre ich jedenfalls wieder ins Ländle, ein Klassentreffen steht an und auch andere (Blogger)freundschaften wollen gepflegt werden. :)

      Löschen
  6. Liebe Doris,
    was lange währt, wird gut ... das denke ich auch immer wieder :-)))
    Also bei uns kann man jetzt auch die etwas größeren Erfolge sehen. Aber an Möbel ist noch nicht zu denken :-|
    Die Wohnung sieht schick aus, auch wenn noch etwas Doris untypisch leer und kahl, aber ich bin mir sicher, dass wird sich noch ändern :-)
    Liebe Grüße
    Helge

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Helge,
      wie geht es voran bei euch? Wo steht ihr denn gerade?
      Danke, das war jetzt einfach mal der erste Schwung Möbel, den ich mir liefern hab lassen. Der Rest wird vermutlich eher nach und nach bei meinen nächsten Besuchen dazukommen, bzw. dann, wenn mir was abgeht. ;)
      Und ebenso wird nach und nach die Doris typische Unordnung entstehen, dann sieht es auch nicht mehr so kahl aus! :D

      Löschen