Dienstag, 10. April 2012

Wer singt denn da?

Wer von euch läuft eigentlich auch regelmässig mit Musik in den Ohren?
Ich tu das fast immer, auch wenn ich mal keinen mp3-Player mitnehme, weil ich entweder eh nur ein kleines Ründchen einplane, ihn vergesse oder auch, wenn ich einfach mal ganz langsam, gemütlich und meditativ dahinschlappen will. Wenn ich Musik von außen anhöre besteht nämlich immer die Gefahr aus meinem Laufrhythmus rauszufallen und in den Musikrhythmus rein! Kennt ihr ja sicher auch.
Dann gibt es da noch die Strecken, die einfach viel zu schön sind, als dass ich sie mit Musik zudeckeln will - zB. die Waldstrecke durchs Wenger Moor, da hör ich lieber die Vögel pfeiffen.

ABER: eben auch ohne Knopf im Ohr hab ich oft Musik drinnen! Letzte Woche lief ich zB. zu "Rock me Amadeus" (fragt mich bitte! nicht warum grad das???) los, was natürlich viel zu schnell für den geplanten Regenerationslauf war. Bis ich es bemerkte, war der 1. km schon fast vorbei... Also, fieberhaft ein anderes Lied suchen, das ich mir vorstellen könnte - das ist aber nicht so einfach, wie beim mp3 Player. In meinem Gehirn gibts zwar eine Suchfunktion, aber was da oft auftaucht??? Pfffffffffffffffffffffffff.
Ich sag nur soviel - würden diese Lieder im Radio laufen, würde ich sofort wieder abschalten!! Wenn sie, wie auch immer auf meinem mp3-Player gelandet wären, wären sie nach dem 2. Takt schon wieder gelöscht!!!! Schrecklich! Das einzig beruhigende ist, dass ja niemand sonst hört, was in meinem Kopf da immer so tönt! Und dann gehts los - nein, nicht das - Stop! STOP!!! Mist, das funktioniert so nicht. Ein anderes Lied, los schnell, denk an was anderes! Da war doch das Konzert neulich, da wird dir doch jetzt ein einziges Stück daraus einfallen! Dann fange ich meistens an, mich hilfesuchend nach irgendwelchen anderen Läufern oder Spaziergängern umzusehen, ob da nicht eine oder einer dabei ist, die gerade aus vollem Halse vor sich hinsingt, um mir endlich den Negativ-Ohrwurm aus dem Ohr zu pusten! Habt ihr auch schon bemerkt, wie wenig Menschen laut singend durch die Gegend spazieren? Als einen Ausweg habe ich dann oft nur noch die Lieder, die wir gerade im Chor singen, die zwar dann auch immer etwas seltsam erscheinen, weil ich ja immer nur meine eigene Stimme (=Alt) im Kopf habe, was mir aber dann auch schon egal ist.

Das positive daran - während ich mein inneres Musikarchiv durchforste, bemerke ich gar nicht, wie weit ich schon gelaufen bin und wenn ich das dann bemerke stellt sich meist ganz von selbst ein freudiges Hallelujah! ein.

2 Kommentare:

  1. Na aber ich laufe ganz ohne Musik und Knopf im Ohr. Wenn ich nicht höre was um mich rum los ist werde ich unruhig. Ich kann da nicht abschalten. Erschrocken bin ich mal mit einem Hörbuch in das ich versunken war und ein Radfahrer hat mich ganz knapp überholt. Seit dem geniese ich die Stille, Kindergeplapper, Hundegebell und manchmal ein Auto.
    Klar manchmal hab ich auch so ein komisches Lied im Ohr aber Vogelzwitscher ist doch auch schön.

    Liebe Grüße Bärbel

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    1. Liebe Bärbel,
      ich muss vielleicht dazu sagen, dass die Musik (oder auch Hörbücher, die schätze ich nämlich auch sehr!) in meinen Kopfhöreren eine Lautstärke haben, dass ich sehr wohl noch alles um mich hören und mich sogar, mit einiger Konzentration nebenbei noch unterhalten kann!
      Aber du hast schon recht - zum abschalten nach einem Arbeitstag können die Alltagsgeräusche sehr hilfreich sein und oft kreisen die Gedanken dann auch um was anderes, als um "Lieder, die die Welt nicht braucht"!

      Lieben Gruß, Doris

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