Bevor ich allzu euphorisch, und vom Übermut gepackt werde, was die Fortschritte beim Laufen betrifft, hat mein Körper beschlossen, mich darauf hinzuweisen, dass allzu schnelles Steigern nicht so klug ist.
Im letzten Monat konnte ich immer 2 Läufe pro Woche machen, ohne danach irgendwelche negativen Nachwirkungen zu spüren. Auch im Alltag war wieder viel möglich, was in den letzten Monaten sonst immer Schmerzen verursacht hat und das obwohl ich die Behandlungen bei meiner Osteopathin momentan pausiert habe.
Ok, gelegentlich ist mal ein Lauf dabei, der sich noch immer sehr unrund anfühlt und wo ich auch danach das Gefühl habe, dass etwas nicht ganz passt, aber das darf ja auch sein. Dann lasse ich mir einfach wieder ein oder zwei Tage mehr Pause und dann passt es wieder.
Das Tollste war letzten Freitag ein Koppellauf nach einer wunderschönen 90 minütigen Radrunde
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Treffpunkt zwischen Seekirchen und Obertrum |
mit der Lieblingsschwester, bei dem ich so richtig das Gefühl hatte, ganz normal losrennen zu können. Yupiduuuu!
Die letzte Woche verlief dann aber nur mehr halb yupiduu ...
Samstag konnte ich den Schweineyeti frühmorgens um halb 5 niederringen, stand auf und radelte zum Strandbad, um dort den absolut schönsten Schwumm dieses Jahres kurz vor Sonnenaufgang zu genießen. Danach setzte ich mich auf den Steg und wartete, bis die Sonne kam, trank meinen Kaffee, den ich in der Thermoskanne mitgenommen hatte und war kurz vor 7 Uhr wieder daheim.
Am Sonntag nutzte ich mal wieder das Regenwetter, um mir einen 1000er zu holen. Ich fuhr zum Attersee an einen öffentlichen Badeplatz, der für einen Sonntagvormittag herrlich ruhig und verlassen war und stieg ins Wasser.
Ok, es war ziemlich windig und auch zogen noch ein paar sehr dunkle Wolken über die Berge, aber schwimmen war gut möglich. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die Wellen weniger werden. Dann nach ca. 400 Metern änderte ich die Richtung, weil ich in einem großen Bogen wieder zurückschwimmen wollte. Und was sehe ich da, als ich zum Badeplatz zurückschaue? Orange blinkende Lichter. So ein Mist - Sturmwarnung, denke ich mir und ärgere mich, dass ich überhaupt geschaut habe. Weil das ist so ziemlich der einzige Grund für mich, einen Schwumm abzubrechen.
Also gut, dann schwimme ich eben wieder zurück. Im Wasser ist niemand zu sehen, aber am Ufer stehen ein paar Leute in Grüppchen herum. Wieder Mist! Wenn mich jemand sieht, kann ich auch nicht direkt vor dem Ufer noch auf- und abschwimmen, um auf die 1000 Meter zu kommen. Also schwimme ich (fast) direkt wieder zurück und stelle fest, das wird sich nicht ausgehen. Jetzt habe ich aber schon in Oldenburg getrickst, um den Bornhorster See einsammeln zu können, ein zweites Mal erlaube ich mir das nicht. Da bleibt nur übrig - raus aus dem Wasser, Uhr stoppen, warten bis die Sturmwarnung vorbei ist und dann den Rest schwimmen.
Also greife ich bei 930 Meter auf der Uhr nach dem Schwimmausstieg, schaue noch mal zur Badehütte und sehe ... einen Einsatzwagen des ÖAMTC mit orange blinkenden Warnleuchten daneben auf der Straße stehen!!!!
Ha! Nix wie zurück ins Wasser und noch mal eine Minirunde geschwommen und tadaaa
die #16 der nassen 1000er
am 28.7. im Attersee ist erledigt!
Montag nutzte ich nach der Arbeit das Angebot der "
Siemens Festspielnächte" in der Salzburger Altstadt, um mir eine Jedermannaufführung aus dem Jahre 1983 mit Klaus Maria Brandauer und Helmut Lohner anzuschauen. Am Kapitelplatz gibt es während der Festspiele jeden Tag gratis Aufzeichnungen von früheren und aktuellen Aufführungen. Sehr praktisch!
Soweit die erste Hälfte der Woche. Die zweite verlief dann sehr viel weniger abwechslungsreich. Am Mittwoch bekam ich spätabends plötzlich starke Schmerzen im linken Bein, liegen ging gar nicht, sitzen auch nicht gut, herumwandern in der Wohnung nur mit Abstützen.
Am Morgen beschloss ich trotzdem zur Arbeit zu gehen, weil dort wäre ich zumindest abgelenkt und meine Vermutung, dass die Schmerzen von der Wirbelsäule (bzw. den Bandscheiben) verursacht werden, ließ mir die Nähe zur neurochirurgischen Wirbelsäulenambulanz sehr positiv erscheinen. Allerdings ließen die Schmerzen bis Mittag so nach, dass ich ohne weitere Abklärung wieder nach Hause fuhr.
Die geplante Fahrt nach Lauterach (der Koffer stand schon gepackt im Gang) für dieses Wochenende blies ich ab, weil 5h Zugsitzen in dem Zustand nicht so verlockend klang und außerdem wollte ich auf Nummer sicher gehen, falls die Verbesserung nur kurz dauern würde. Hier habe ich die Hausärztin ums Eck und kenne sämtliche Ärzte der Wirbelsäulenstation persönlich.
Zwar wurde es nicht mehr schlimmer, aber meine Hoffnung, wenn die Schmerzen in den ersten 12h nach Auftreten schon nur mehr halb so schlimm waren, sie in den folgenden 12h wieder ganz verschwinden, erfüllte sich nicht. Also ging es gestern doch zu meiner Hausärztin, bekam Schmerzmittel, Verordnung für Physiotherapie und eine Zuweisung zum MRT.
Das Telefonat mit einem befreundeten Physiotherapeuten hat mich dann noch mal etwas runtergebremst. Er hat mir Tipps zur Entlastung der Wirbelsäule beim Liegen gegeben und mir für die ersten 3 Tage Schonung empfohlen. Spazieren und Alltagsbewegung ja, aber kein Sport, kein Turnen.
Also spaziere ich seit gestern eben nur durch die Gegend, bemerke aber schon deutlich, wie die Schmerzmittel greifen, die ja auch entzündungshemmend sind. Die Räder und den See lasse ich jetzt einfach mal links liegen, werde mich ins Wenger Moor begeben und dort ein wenig "draußen" genießen.