Irgendwann im letzten Herbst fiel mir ein Flyer des Freiburg Marathons in die Hände und kurzentschlossen buchte ich mir ein Hotelzimmer für zwei Nächte und meldete mich für den Halbmarathon an. Während des Winters kamen dann immer mehr Zweifel auf, ob diese Entscheidung klug gewesen war, bedeutet doch ein Halbmarathon Anfang April, dass die Vorbereitung dafür in den von mir gar nicht bevorzugten Winter-rutsch-lauf-monaten stattfinden sollte.
Oder aber, man lässt das mit der Vorbereitung einfach bleiben, läuft, radelt und schwimmt nach Lust und Laune und fährt einfach mal los, ohne recht zu wissen, ob ein Start sinnvoll ist, oder nicht.
Das Wochenende wollte ich in jedem Fall genießen, ich mag Freiburg einfach sehr gerne und nutzte das schöne Wetter am Samstag Nachmittag, um gleich nach meiner Ankunft ein wenig durch die Stadt zu streifen
und mich schließlich an der Dreisam, an
der ich am nächsten Tag auch einen Teil der Strecke laufen würde, bei
einer Jause von der Sonne vewöhnen zu lassen.
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Anschließend
fuhr ich noch zur Marathonmesse, um zumindest mal den Start anzusehen
und meine Startnummer und die restlichen Unterlagen abzuholen.
So wußte ich auch, dass die Anfahrt mit der S-Bahn problemlos in gut 15 Minuten erledigt sein würde und konnte dementsprechend entspannt den Sonntag starten.
Wie immer war ich dann doch viel zu früh dort, nutzte aber einfach die Zeit, um zu frühstücken, mir die Läufermassen (über 7500 bei Voll- und Halbdistanz und noch mal über 4000 bei 10er und Schülerstaffeln) von einer ruhigen Ecke aus anzusehen und mit anderen Starterinnen vor der Kleidersackabgabe gemeinsam zu überlegen, wieviele Schichten denn nun nötig sein würden.
Draußen hatte es mittlerweile begonnen zu regnen und ein ziemlich auffrischender Wind täuschte noch niedrigere Temperaturen vor.
Schlußendlich entschied ich mich dann doch nur mit Kurzarmshirt zu laufen und Jacke und Langarmschicht trocken im Beutel zu lassen.
Die Entscheidung war für den Lauf selbst ok, nur beim warten auf den Start habe ich gefroren. Aber wahrscheinlich waren es dann auch genau diese Wetterbedingungen, die mir den Lauf um einiges leichter gemacht haben, als erhofft! Dass ich bis ca. Kilometer 14-16 gut durchkommen würde, war mir klar. Immerhin hatte ich ja heuer schon 2 (!) Läufe in dieser Distanz gemacht. Wie es danach sein würde, blieb aber spannend.
Woran es noch gelegen haben könnte (außer der Wasserkühlung zu Beginn und den traumhaften Lauftemperaturen bis zum Ende), dass ich, nachdem ich das Tempo nach ca. 2/3 der Strecke bewußt ein wenig zurückgenommen hatte, "relativ problemlos" bis zum Ziel durchlaufen konnte, weiß ich auch nicht.
War es die sehr abwechslungsreiche Streckenführung? Die vielen begeisterten Zuschauer? Die Bands, die so dicht an dicht standen, dass man noch das eine Lied im Ohr hatte, wenn die nächste Band schon in Sicht- und Hörweite war? An einer netten Bekanntschaft mit einer Läuferin vom LT Schweich, mit der ich mich über
Rainer, meine Besuche in Trier und dem Freundschaftslauf dort unterhalten habe?
Fakt ist, ich weiß es nicht, aber irgendwie verflog ein Kilometer nach dem nächsten und als ich an der Kilometeranzeige "20km" vorbeilief und mir wieder einige Marathonis entgegenkamen, die gerade am Anfang ihrer zweiten Runde waren, war ich so froh, dass ich meine 20 km hinter und nicht mehr vor mir hatte, dass ich bis zum Zielbogen grinsend weiterlief!
Den Restnachmittag verbrachte ich dann sehr ruhig, mit einem kleinen Spaziergang, viel gutem Essen, einem Leseabend und ziemlich schweren Beinen.
Am Montag nutzte ich den Vormittag wieder für ein wenig Vorzugfahrtsbewegung und besuchte den Botanischen Garten,
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besonders interessant |
in dem leider die Schaugewächshäuser erst ab Mittag geöffnet hatten
und den alten Friedhof, ganz in der Nähe. (Am "Neuen" führte übrigens die Laufstrecke kurz nach dem Start, bzw. vor dem Ziel vorbei, was ich sehr passend fand).
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sehr idyllisch |
Gestern Abend landete ich nach einer etwas anders, als geplant verlaufenen Heimfahrt mit der Bahn früher, als geplant wieder zuhause und habe nun ausreichend Zeit, das herrliche Wochenende in Ruhe nachwirken zu lassen.