Dienstag, 29. Oktober 2019

Sonntagsprogramm

Wie könnte ich einen Sonntag im Herbst mit Strahlewetter und beinahe sommerlichen Temperaturen am besten nutzen? 
Letzten Sonntag entschied ich mich für: Radeln, Laufen und somit möglichst viel von der Herbstsonne genießen. Da ich schon für die "Herbstrosen-Trophy" im nahen Lengau angemeldet war, entfiel die Frage der Streckenwahl und ich machte mich am frühen Vormittag mit dem Rad auf den Weg. (Beim nächsten Mal werde ich auch die Ausschreibung etwas genauer lesen und dann vielleicht zwischen dem Start der Veranstaltung und Start des Laufs unterscheiden!)

Die Kirche von Lengau - diese Straße war Teil der
Laufstrecke
Jedenfalls hatte ich ausreichend Zeit, meine Startunterlagen abzuholen, mit meinen Nachbarn, die für die Zeitnehmung verantwortlich waren, zu plaudern und nach und nach das Eintrudeln einiger Vereinskollegen zu beobachten. Ich saß gemütlich in der Sonne und schwitzte vor mich hin. Eines wurde mir da schon klar - das wird ein "heißer Lauf"!
Eine knappe halbe Stunde vor dem Start machte ich mich fertig und trabte ein wenig durch die Straßen, um mich "aufzuwärmen". Meine Beine schienen von dieser Idee nicht so ganz überzeugt zu sein und versuchten mich dauernd zum Stehenbleiben zu überreden, aber ich konnte mich durchsetzen und so stand ich schon bald im Startbereich und ließ mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Und auch ganz ohne Bewegung war mir einfach nur heiß. Ein paar Mitläufer, die mich kennen meinten danach, dass ich wohl den Unterschied zum erfrischenden Schwimmen am Vortag so stark gespürt hätte! Gut möglich. 
Jedenfalls beschloss ich am Anfang gut auf mein Tempo zu achten, mich nicht mitziehen zu lassen, um möglichst gleichmässig die fünf Kilometer durchlaufen zu können. 
Der Startschuss fiel und meine Beine maulten. Nach dem ersten Kilometer wollten sie wieder stehen bleiben, aber ich war sturer. Beim zweiten Kilometer hätten sie mich dann fast überredet, aber die Aussicht, dass es kurz danach weg von der ganz leicht aber stetig ansteigenden, sonnigen Straße auf einen schattigen Schotterweg durch ein Waldstück gehen würde, war ein Argument doch weiterzulaufen. Es war herrlich. Zwar sind auf diesem Stück ein paar Mini-Anstiege, aber die trabte ich entweder ganz langsam oder ging auch ein paar Schritte. Ich wollte diesen herrlichen Schatten möglichst lange auskosten, aber interessanterweise beschlossen meine Beine nun, dass laufen gar nicht so schlecht sei! (Wir sollten an der internen Kommunikation arbeiten...)
Auf der anderen Seite des Waldweges ging es dann fast parallel zum ersten Streckenteil wieder zurück zum Ort, hier leicht abfallend, was das fertiglaufen der 5km Runde natürlich zu einer reinen Freude machte! 
Meine Betriebstemperatur konnte es zwar mittlerweile mit jedem Hochofen aufnehmen, aber da ich das Ziel schon riechen konnte, waren diese letzten zwei Kilometer dann auch meine schnellsten. 

Rein ins Ziel und erst mal trinken! Nach kurzem Verschnaufen ging ich zu den Duschen, um mich für die Siegerehrung (die Vereinskollegen hatten mal wieder Stockerlplätze abgesahnt) frisch zu machen. Und hier kommt das bemerkenstwerteste an diesem Tag: das Wasser in den Duschen war so heiß, dass ich es kaum aushielt, darunter stehen zu bleiben! Wo gibt's denn sowas? Normalerweise müssen sich die hinteren Platzierungen ja mit Wassertemperaturen von laufwarm bis kalt begnügen und hier war Verbrühungsgefahr gegeben??? Etwas sauberer, aber noch immer sehr erhitzt versuchte ich mir dann etwas frisches anzuziehen, aber da die Garderobe direkt an die Duschen anschloß und fensterlos war (die Türe wollten wir nicht aufmachen, weil sie direkt neben der Turnhalle lag, wo gerade die Siegerehrung vorbeireitet wurde und die Teilnehmer hinströmten) lag die Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 500% und ich schaffte es einfach nicht mich abzutrocknen, weil ich immer gleich wieder nachschwitzte! Puh! Dieser Teil war fast so anstrengend, wie die 5km zuvor. 
Irgendwann war ich dann umgezogen und stürmte hinaus, um viel, viel, viel zu trinken und mich draußen abzukühlen.
Danach knipste ich für den Verein noch die Siegerfotos, gewann einen super Preis bei der Tombola
und radelte wieder nach Hause.
 
Dass ich am Abend dann noch ins Hallentraining ging, um beim HIT-Training die letzten Überreste meiner Energie zu verpulvern, muss wohl unter Sonnenstich an diesem Tag angeführt werden!

Samstag, 26. Oktober 2019

Weitere Anzeichen

Auch wenn die momentanen Tageshöchsttemperaturen noch so gar nicht für den Herbst sprechen und das Rennrad zumindest noch sporadisch mal für ein Stündchen auf die Straße darf, bevor es auf die Rolle gezwungen wird, mehren sich doch die Anzeichen, dass draußen mittlerweile der Herbst regiert. 

Zum einen leert sich meine Terrasse jetzt erstaunlich schnell von jeglichen Gemüse- oder Salatkisten und statt dessen habe ich regelmässig Meisen, Amseln und Spatzen zu Besuch, die aus den trockenen Blumenresten die Samen picken und das Futterhaus schon mal vorsorglich inspizieren. 
Zum anderen fand heute schon das Vereinsabschwimmen statt - das letzte gemeinsame Open-Waterschwimmen des Jahres. 
Bei strahlendem Sonnenschein und beinahe 18°C fanden sich immerhin insgesamt fünf begeisterte Schwimmerleins ein, die sich in die Fluten stürzten.
vorher



während
und danach - frisch, wie der junge Morgen! ;)
Als Entschuldigung für die ferngebliebenen Vereinskolleginnen und -kollegen könnte man ja vielleicht anführen, dass heute auch das Trailrunning Festival in Salzburg stattgefunden hat, an dem nicht wenige teilgenommen haben. 

Morgen darf auch ich dann wieder einen startnummernunterstützten Tempolauf machen, allerdings fahre ich dafür in die andere Richtung nach Lengau, wo jährlich am letzten Sonntag des Oktobers die Herbstrosentrophy stattfindet. 
Ich werde berichten!
 

Sonntag, 20. Oktober 2019

Herbstfreuden

Nach meinem Urlaub ist ja nun auch für mich "richtig" Herbst geworden und den genieße ich mit seinen vielen bunten Seiten. 
Sei es auf der Radheimfahrt von der Autowerkstatt, beim Aufwärmlauf zum Obertrumersee (um in diesem noch ein paar hundert Meter zu schwimmen) oder bei einer schönen Rennradrunde mit einer Vereinskollegin.
Überall sind bunte Farben, tolle Herbstnebelstimmungen, warme Tage und kühle Abende. 
Ausfahrt am Samstag Vormittag
Im Garten sind die gröbsten Arbeiten schon abgeschlossen, die Tomatenstauden weggeräumt und die Resternte gesichert.
Sie reifen nach




















Ein paar unerschrockene Zucchinitriebe durften noch stehen bleiben, weil sie noch immer Blüten und Früchte erzeugen. Mal sehen, ob sie es noch schaffen, erntereif werden.

Gestern und heute war wieder Mithilfe beim Verein am Programm: die jährliche Tauschbörse findet dieses Wochenende statt und sie ist nicht nur, eine tolle Möglichkeit, für sich selbst günstige Artikel zu finden, sondern auch, den eigenen Kasten (oder Keller) mal auszumisten und Sportsachen, die man nicht mehr braucht an die Frau oder den Mann zu bringen und dabei die Nachwuchsarbeit des Vereins zu unterstützen. 


Dienstag, 15. Oktober 2019

Eine Woche ohne

Meine dritte und letzte Urlaubswoche war die Woche "ohne".
Ohne viele Pläne...
Ohne größere Unternehmungen...
Ohne Fotos!
Ja im Ernst, ich war schon so tiefenentspannt, dass ich mein Telefon entweder überhaupt daheim oder im Auto liegen ließ oder schlicht und einfach vergessen habe, es zu verwenden! 
Sehr entspannend.

Montag lief ich eine kleine und ruhige Regenrunde mit Andrea, die Temperaturen waren mehr als herbstlich und erstmals in der heurigen Saison trug ich Handschuhe!
Dienstag war dann mein üblicher Chayaspaziergang am Plan und - nachdem nun wirklich der Herbst hier ist und alle Indoorkurse im Verein wieder begonnen haben - auch der Yogakurs. Einfach herrlich! 
Am Mittwoch besuchte ich trotz Urlaubs die Chorprobe in der Arbeit, weil am Freitag ein "Auftritt" bei einer Messe im Pflegezentrum anstand und ich die dort zu singenden Lieder zumindest einmal vorher geprobt haben wollte! (Hat geholfen!!)  Danach fuhr ich gleich zum 3T-Lauftreff, wo sich trotz des äußerst feuchten Wetters ein paar Unverzagte eingefunden hatten.
Ja, Lauftreff findet JEDEN Mittwoch statt!
 Die Belohnung dafür gab es danach...
 (oder war es doch nur ein verspäteter Geburtstagskuchen?)

Donnerstag musste ich mich dann wirklich überwinden, da ging es das erste Mal wieder ins Hallenbad zum Schwimmtraining. Ach ja, leicht fällt es mir nicht, wenn ich nun wieder Kacheln zählen muss, da fehlt mir mein See schon sehr. So sehr, dass ich am Samstag noch einmal den Sprung in den Wallersee gewagt habe, um ein paar Meter geradeausschwimmen zu genießen. Viele waren nicht mehr im Wasser, was mir aber nur recht ist. Umso ruhiger ist es.
Die Abkühlung tat jedenfalls gut, denn zwischen dem Livestream von INEOS 1:59 und Ironman Kona musste ich meinen Kopf doch ein wenig runterkühlen.
Etwas müde, aber gut gelaunt startete ich dann am Sonntag beim Gesunde Gemeinde Fitnesslauf in Straßwalchen. Eine kurze, leicht hügelige Strecke war zu laufen und für die wenigen Tempoläufe in der Vorbereitung war ich mit meiner Zeit sehr zufrieden. So komme auch ich gelegentlich zu ein wenig "Tempotraining", mit Startnummer fällt es mir einfach leichter, mich anzustrengen. Hihi!
Seit gestern hat mich nun der Alltag wieder, der erste Arbeitstag ist geschafft, alle Passwörter und Codes sind mir wieder eingefallen und die Stapel, die sich während meiner Abwesenheit angesammelt haben, sind zumindest schon mal sortiert.

Montag, 7. Oktober 2019

Allgäu SwimRun 2019

Was tut frau, wenn das Wetter in der zweiten Urlaubswoche zu nass und zu kalt für die geplante Radtour ist? Sie geht schwimmen. 😄
Aber von vorne: da die Lieblingsschwester schon seit einigen Jahren bei SwimRun-Bewerben antritt, hatte ich ja schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit, mit ihr ein paar Trainingsrunden zu drehen. Fand das auch immer ganz lustig, allerdings fehlte mir der Ehrgeiz, intensiver in diese Richtung zu trainieren.
Bis ich vor gut zwei Monaten entdeckte, dass es bei der heurigen Ausgabe des Allgäu SwimRun auch einen Sprintbewerb geben wird, der - tadaaa - auch als Einzelstarterin möglich sein würde. Das wäre doch mal ..., da könnte ich doch..., soll ich das probieren... So ganz ließ mich diese Idee nicht mehr los und ich erzählte sogar einer Freundin und Vereinskollegin davon. Die hatte allerdings zu diesem Zeitpunkt noch Paris-Brest-Paris vor sich, fand die Idee dort zu starten aber auch nicht uninteressant. Kurz danach stellten wir bei der Expedition Wallersee fest, dass wir das gleiche Schwimmtempo haben.
Langer Rede kurzer Sinn: nach Heides Gewaltbrevet in Frankreich beschlossen wir, als Team bei der Sprintdistanz anzutreten. (Weil es ja irgendwie doof wäre, wenn wir beide einzeln starten und dann doch gemeinsam laufen würden).

So liefen wir in den vergangenen Wochen des öfteren zum See, sprangen rein, schwammen, rannten raus und weiter usw. usf., schließlich wollten wir uns schon ein wenig auf diese, für uns ungewohnte Disziplin vorbereiten. Leider kam uns das Wetter hier aber gar nicht entgegen, denn es wollte einfach nicht dauerhaft kühl werden und so hielt sich zumindest die Wassertemperatur bis Anfang Oktober bei mindestens 18 Grad. Trotzdem schaffte ich es zumindest einmal zu einem Durchgang mit Neoprenanzug, denn das laufen darin, ist auch sehr gewöhnungsbedürftig.
Zwei Tage vor dem Bewerb tat uns dann der Obertrumersee den Gefallen auf 16 Grad abzukühlen, was wir noch für eine kurze Kältetoleranzübung nutzten, da die Seen im Allgäu immer deutlich unter 15 Grad liegen.

Die Wetterprognosen für Oy waren - spannend. Da war von 10 Grad, starkem Regen und Sturmböen zu lesen. Als wir am Freitag Nachmittag dort ausstiegen war es - schlimmer!
Schon der Weg vom Auto zur Pension und danach zum Treffpunkt der Veranstaltung ließ uns zittern und bibbern. Ich sah den großen Vorteil darin, dass ich beim laufen im Neo zumindest keinen Hitzeschlag erleiden würde.


Bei der Startnummernausgabe am Samstag war zwar noch von 14° Wassertemperatur gesprochen, aber das dürfte eine etwas zu optimistische Aussage gewesen sein. Wegen des Sturmes musste für den Hauptbewerb die Strecke geändert werden, da eine Seequerung am ersten See nicht möglich war.
Unser Start war erst um 12 Uhr, so hatten wir den ganzen Vormittag für uns zum lesen, aufwärmen und rumlungern.







Da war es sehr von Vorteil, im Team zu starten, denn ob ich so ganz alleine in dieses unwirtliche Wetter getreten wäre, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.





So aber quetschten wir uns nach dem Race-Briefing in unsere Leih-Neos. Heide hatte sich in der Früh spontan für ein langes Modell umentschieden, ich blieb bei dem für mich vorgesehenen eher dünnen kurzen Anzug.

Dann hieß es nur noch alle notwendigen Utensilien umhängen, Badekappen aufsetzen (schließlich regnete es draußen ja die ganze Zeit), Schwimmbrille einstecken und ab zum Start. 
Das Starterfeld war überschaubar und um die Sache erst mal ganz locker anzugehen, reihten wir uns ganz hinten ein. Glücklicherweise hatten wir erst mal ein paar Kilometer, um uns warmzulaufen (und ich, um gleich mal über einen Stein zu stolpern und eine Bruchlandung hinzulegen). Heide legte bergab gleich ein flottes Tempo vor und ich begann nach ca. 200 Metern innerlich zu fluchen, nicht öfter mit Neo gelaufen zu sein. Ich bekam nämlich (gefühlt) schlicht und ergreifend kaum Luft. Zwar hatte ich den Reißverschluss vorne geöffnet, aber mit Startnummer und Restube war die Sache trotzdem noch ungewohnt eng. So liefen wir auch eher wortkarg den ersten Teil bis zum ersten Schwimmeinstieg. Die erste Querung war 900 Meter, wobei meine Zick-Zackroute die Strecke "ein wenig" verlängerte. Was unsere Schwimmzeit verlängerte, waren die Strömung, die Wellen und ich. Ich brauchte unglaublich lange, um in einen halbwegs vernünftigen Schwimmrhythmus zu kommen und hatte dabei ständig ein schlechtes Gewissen Heide gegenüber, die (scheinbar) ruhig dahinschwamm, weil ich wußte, dass sie im Vergleich zu mir sehr viel schneller auskühlt und in diesem kalten Wasser auf mich warten musste! Ab der Hälfte der Strecke fühlte es sich dann für mich etwas besser an, da hatte sie schon mit der Kälte zu kämpfen. Die Helfer beim Schwimmausstieg waren bestens vorbereitet und hatten sogar warmes Wasser, das sie sich dann über die Zehen goß, um weiterlaufen zu können. Nach diesem Teil wußten wir, dass es nun nicht mehr ganz so schlimm werden würde. Es kamen noch 2 kurze Schwimmabschnitte kurz hintereinander und dann die letzten 2-3 Laufkilometer zum Ziel. 
Nach dem dritten Mal schwimmen, wobei die Wellen von hinten links kamen und ein "tolles" Wellenreitergefühl aufkommen ließen, bat ich Heide, mir auch den hinteren Reißverschluss des Neos aufzumachen, weil ich hoffte, dadurch mehr Luft und Energie für die letzte Etappe zu kriegen. Nur hatte mir da blöderweise schon jemand den Stecker gezogen und so zuckelten wir im Sparmodus den Weg zurück. 
Aber angekommen sind wir trotzdem und wurden - leider für sie, aber netterweise für uns - im Ziel von der Lieblingsschwester begrüßt, die mit ihrer Teampartnerin wegen Unterkühlung aufgeben musste.
Dort gab es erst mal heiße Suppe (für mich), Tee und Schokolade für Heide und nachdem wir uns umgezogen und das Nudelbuffett geplündert hatten, kehrten auch die Lebensgeister zurück.
Dass wir es mit dieser Leistung auf den dritten Platz der Damenteams geschafft haben, lag daran, dass es nur drei Teams gab! Trotzdem war es ein unglaublich tolles Erlebnis, das ich alleine wohl nie so hätte durchziehen können!
9km laufen, 1,5km schwimmen, 8° Luft-, ca.10° Wassertemperatur, Regen, stürmischer Wind, 1h41;