Wie könnte ich einen Sonntag im Herbst mit Strahlewetter und beinahe sommerlichen Temperaturen am besten nutzen?
Letzten Sonntag entschied ich mich für: Radeln, Laufen und somit möglichst viel von der Herbstsonne genießen. Da ich schon für die "Herbstrosen-Trophy" im nahen Lengau angemeldet war, entfiel die Frage der Streckenwahl und ich machte mich am frühen Vormittag mit dem Rad auf den Weg. (Beim nächsten Mal werde ich auch die Ausschreibung etwas genauer lesen und dann vielleicht zwischen dem Start der Veranstaltung und Start des Laufs unterscheiden!)
Die Kirche von Lengau - diese Straße war Teil der Laufstrecke |
Jedenfalls hatte ich ausreichend Zeit, meine Startunterlagen abzuholen, mit meinen Nachbarn, die für die Zeitnehmung verantwortlich waren, zu plaudern und nach und nach das Eintrudeln einiger Vereinskollegen zu beobachten. Ich saß gemütlich in der Sonne und schwitzte vor mich hin. Eines wurde mir da schon klar - das wird ein "heißer Lauf"!
Eine knappe halbe Stunde vor dem Start machte ich mich fertig und trabte ein wenig durch die Straßen, um mich "aufzuwärmen". Meine Beine schienen von dieser Idee nicht so ganz überzeugt zu sein und versuchten mich dauernd zum Stehenbleiben zu überreden, aber ich konnte mich durchsetzen und so stand ich schon bald im Startbereich und ließ mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Und auch ganz ohne Bewegung war mir einfach nur heiß. Ein paar Mitläufer, die mich kennen meinten danach, dass ich wohl den Unterschied zum erfrischenden Schwimmen am Vortag so stark gespürt hätte! Gut möglich.
Jedenfalls beschloss ich am Anfang gut auf mein Tempo zu achten, mich nicht mitziehen zu lassen, um möglichst gleichmässig die fünf Kilometer durchlaufen zu können.
Der Startschuss fiel und meine Beine maulten. Nach dem ersten Kilometer wollten sie wieder stehen bleiben, aber ich war sturer. Beim zweiten Kilometer hätten sie mich dann fast überredet, aber die Aussicht, dass es kurz danach weg von der ganz leicht aber stetig ansteigenden, sonnigen Straße auf einen schattigen Schotterweg durch ein Waldstück gehen würde, war ein Argument doch weiterzulaufen. Es war herrlich. Zwar sind auf diesem Stück ein paar Mini-Anstiege, aber die trabte ich entweder ganz langsam oder ging auch ein paar Schritte. Ich wollte diesen herrlichen Schatten möglichst lange auskosten, aber interessanterweise beschlossen meine Beine nun, dass laufen gar nicht so schlecht sei! (Wir sollten an der internen Kommunikation arbeiten...)
Auf der anderen Seite des Waldweges ging es dann fast parallel zum ersten Streckenteil wieder zurück zum Ort, hier leicht abfallend, was das fertiglaufen der 5km Runde natürlich zu einer reinen Freude machte!
Meine Betriebstemperatur konnte es zwar mittlerweile mit jedem Hochofen aufnehmen, aber da ich das Ziel schon riechen konnte, waren diese letzten zwei Kilometer dann auch meine schnellsten.
Rein ins Ziel und erst mal trinken! Nach kurzem Verschnaufen ging ich zu den Duschen, um mich für die Siegerehrung (die Vereinskollegen hatten mal wieder Stockerlplätze abgesahnt) frisch zu machen. Und hier kommt das bemerkenstwerteste an diesem Tag: das Wasser in den Duschen war so heiß, dass ich es kaum aushielt, darunter stehen zu bleiben! Wo gibt's denn sowas? Normalerweise müssen sich die hinteren Platzierungen ja mit Wassertemperaturen von laufwarm bis kalt begnügen und hier war Verbrühungsgefahr gegeben??? Etwas sauberer, aber noch immer sehr erhitzt versuchte ich mir dann etwas frisches anzuziehen, aber da die Garderobe direkt an die Duschen anschloß und fensterlos war (die Türe wollten wir nicht aufmachen, weil sie direkt neben der Turnhalle lag, wo gerade die Siegerehrung vorbeireitet wurde und die Teilnehmer hinströmten) lag die Luftfeuchtigkeit bei gefühlten 500% und ich schaffte es einfach nicht mich abzutrocknen, weil ich immer gleich wieder nachschwitzte! Puh! Dieser Teil war fast so anstrengend, wie die 5km zuvor.
Irgendwann war ich dann umgezogen und stürmte hinaus, um viel, viel, viel zu trinken und mich draußen abzukühlen.
Danach knipste ich für den Verein noch die Siegerfotos, gewann einen super Preis bei der Tombola
und radelte wieder nach Hause.
Dass ich am Abend dann noch ins Hallentraining ging, um beim HIT-Training die letzten Überreste meiner Energie zu verpulvern, muss wohl unter Sonnenstich an diesem Tag angeführt werden!