Was tun, wenn die Lauferei vorübergehend eingestellt ist, jedoch das Jahreshighlight - die Vereinsmeisterschaft - ansteht?
Angemeldet hatte ich mich schon lange vorher, der Termin stand im Kalender und nicht hingehen ist keine Option. Allerdings musste ich mich entscheiden, ob ich den Start sausen lasse und mich als Helferin an die Strecke stelle oder ob ich starte und nach dem radeln aufhöre.
Sonntagmorgen - ich war noch etwas groggy von den vergangenen beiden Tagen mit Kurzurlaub im Ländle, Chorfest in Seekirchen und abendlicher Lesung mit musikalischer Begleitung - tendierte ich stark zu Ersterem.
Dann aber läutete das Telefon und C., eine weitere "Versehrte" (2 Kreuzband-OPs in den letzten Monaten), rief an, um mir mitzuteilen, dass sie auf jeden Fall starten, aber auf keinen Fall auf die Laufstrecke gehen würde. Um auch ganz sicher zu gehen - wir kennen uns ja beide gut und wissen, dass wenn wir mal dran sind, das triathlieren doch Spaß macht und man/frau gerne die eigenen Bedenken beiseite wischt, hätte sie nur ihre sehr klobigen MB-Schuhe eingepackt, damit könne sie gut radeln, aber gehen/laufen sei kein Thema.
Ok, das klang nach einem Plan. Dann wären wir beide eben nach dem radeln fertig und könnten gemeinsam die echten Finisher ins Ziel klatschen.
Also trafen wir beiden vernünftigen Personen uns vor dem Vereinsheim, versicherten uns noch mal, dass unser Plan super sei und bewegten uns in Richtung Rad-CheckIn. Dann nahm alles seinen gewohnten Lauf.
Wettkampfbesprechung, Spaziergang zum Schwimmstart, bissi plaudern, gemütliches Schwimmen durch den wunderbaren Obertrumer See, dann der Spaziergang zur Wechselzone, umziehen, rauf aufs Rad und eine Runde um den See. Da habe ich dann doch versucht, immer wieder mal ein wenig Druck auf die Pedale zu bekommen, weil ich ja wußte, danach ist Schluss, wozu noch Körner sparen?
Wieder in der Wechselzone stellte ich mein Rad ab, schlüpfte aus den Radschuhen und -helm und zog die Laufschuhe an. Die würde ich zum rumstehen ja eh noch brauchen. Und weil ich nicht so blöd in der Wechselzone rumstehen wollte, ging ich eben raus. Erst zur Labe, trank etwas und spazierte dann um den Zielbereich herum ... auf die Laufstrecke. Da überlegte ich dann, wie weit ich wohl gehen sollte, bevor ich umdrehen und den Triathlon abbrechen würde. Weil ich mir nicht sicher war, bin ich dann auch einfach mal ein paar Schritte getrabt, damit die anderen auch sehen, dass ich es ja versucht hätte. Und dann kamen mir die ganzen anderen ja dauernd entgegen und feuerten mich an, und klatschten ab und ...
Ich kürze ab: Die Laufstrecke habe ich nicht abgekürzt, sondern in einem grandiosen 8er Schnitt geh-laufend absolviert. Irgendwann überlegte ich, was sich C. wohl denkt, wenn sie mich nicht wie ausgemacht in der Wechselzone findet. Die Antwort darauf bekam ich früher als gedacht, nämlich exakt an der Stelle, an der man nach einer kleinen Schlaufe wieder in den Gegenverkehrsbereich der Laufstrecke kommt. Da kam sie mir nämlich - gehend und grinsend - entgegen!
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C in gelb, ich in orange eingezeichnet!
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Mit diesem Heldinnengang wurde sie dann auch verdiente Genussfinisherin und bekam den schönsten Pokal des Tages!
Danach wurde aufgeräumt, gegrillt, gegessen und getrunken und ein gemütlicher Sonntagnachmittag verbracht. Falls ich noch Fotos bekomme, auf denen ich zu sehen bin, reiche ich sie noch nach, das beste ist aber ganz sicher das Gruppenbild von uns.
Und hier, wie versprochen noch ein paar Fotos (Quelle:
triyourlife) von der Strecke:
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vorher |
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während |
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geschafft!
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