Eigentlich ist es ja noch etwas zu früh für ein kräftiges Sommergewitter, aber ich wüßte nicht, wie ich das, was heute über, vor, hinter und neben mir passiert ist, anders nennen sollte!
Weltuntergangsgewitter wäre vielleicht auch noch passend...
Eigentlich wäre heute ja auch Lauftreff um viertel nach Sieben gewesen und wenn ich solange in Obertrum bei Chaya geblieben wäre, hätte es mich auch nicht erwischt.
Aber eigentlich bringt es nichts, zu überlegen, was eigentlich hätte sein können, weil es nämlich so war:
Mittags fuhr ich bei schönstem Wetter und frühsommerlichen 17°C mit meinem Rennflitzer nach Obertrum, um mich dort am Nachmittag mit Chaya zu vergnügen. Geplant hatte ich, nach dem Spaziergang mit ihr zur nächsten Bus- (ca. 5km) oder S-Bahnstation (ca. 8km) zu laufen, weil ich für den Lauftreff irgendwie zu wenig Energie hatte. (Es waren mal wieder Tempo-Intervalle geplant). Ob das am gestrigen nicht ganz unanstrengenden Lauftechniktraining oder am mittlerweile vom Anfängerkraulkurs zum ausgewachsenen Schwimmtraining mutierten Montagstermin lag, kann ich nicht genau sagen.
Das Rad wollte ich gleich in Obertrum bei meiner Schwester lassen, weil wir am Sonntag Nachmittag gemeinsam an einem Radtechniktraining in Salzburg teilnehmen. Während wir das machen, ist mein Schwager so nett, mir an meinem Auto die Sommerreifen zu montieren und Sommerreifen plus Rennrad passen nun mal nicht in den Kofferraum eines Ford Ka.
Jedenfalls lief ich früh genug los, um den vorletzten Bus (um 18.20 Uhr - jaaa, ich lebe am Land!) von Mattsee nach Neumarkt zu erwischen. Bis dahin war ich im Garten meiner Schwester in der Sonne gesessen - hatte wohl ein paar Quell- und einige düstere Wolken am Horizont gesehen, mir aber nichts dabei gedacht. Ich war gerade mal 1,5km gekommen, als es plötzlich ziemlich finster wurde. Naja, dachte ich bei mir, Regen ist ja angesagt, der wird heute Abend wohl noch kommen. Wiederum 1,5km weiter, war es dunkel. Die Autos fuhren mit Licht, ich hätte beinahe ein mir entgegenkommendes Rad ohne Beleuchtung übersehen. Was kurz zuvor noch ein auffrischender Wind gewesen war, war zu einem Sturm angewachsen (netterweise von links hinten!), der mich teilweise fast vom Geh- und Radweg auf die rechts von mir verlaufende Landstraße geschoben hätte. Dann weiß ich zwar keine Kilometerangaben mehr, aber es kamen in kurzer Folge: Blitz und Donner, Hagel, Starkregen, Äste und sonstiges fliegendes Zeugs. Kurz habe ich noch überlegt, einfach stehen zu bleiben, aber geändert hätte das auch nicht viel. Also bin ich einfach weiter nach Mattsee getrabt, mittlerweile auch durch Riesenpfützen, was mich trotz Getöse ziemlich amüsiert hat. Bei der (überdachten!!!!) Bushaltestelle (die noch dazu neben einer Mauer liegt, an die ich mich drücken konnte), kam ich pünktlichst an, zog mir sofort alle Kleidungsstücke an, die ich in meinem Laufrucksack hatte und hatte daher als der Bus kurz darauf kam, nicht eine sondern 3 nasse Schichten an! Aber kalt war mir nicht.
Fotos - leider nein. Unter Wasser funktioniert die Kamera meines Smartphones nicht, bei der Lauftechnik habe ich genug damit zu tun, nicht über meine eigenen Füsse zu stolpern, beim radeln halte ich krampfhaft den Lenker fest und beim Gewitter, sorry nein!