Als bekennender Krimi-Fan und Vielleserin, bin ich immer begeistert, wenn ich einen Autor, bzw. eine Autorin entdecke, deren Schreibstil/Ermittler(team) mich fesselt. Dann versuche ich, nach und nach alle Bände aus der Bücherei oder von anderen Leseratten zu ergattern. Manchmal wird es dann ein bißchen viel und ich lese mich satt, bei anderen bin ich immer wieder aufs Neue begeistert.
Vor einigen Jahren stieß ich auf Jo Nesbo und seinen Ermittler Harry Hole. Ein unangepasster Kommissar mit einem desolaten Privatleben, kein Vorzeigeermittler, sondern einer mit Ecken und Kanten, die Bücher allesamt mehr als spannend geschrieben. Ich war schwerst begeistert. Aber je länger er ermittelte, umso mehr ging mir diese Figur auf die Nerven. Egal, wie aussichtslos die Lage, wie schwer die Verletzung und wie unausweichbar der sichere Tod war, Harry Hole befreite sich supermangleich (den konnte ich noch nie leiden) immer alleine, aus allen Problemen und überlebte!
Das vorletzte Buch von ihm las ich schon nur noch unter Protest (?), das letzte habe ich ganz verweigert. ABER: da erzählt mir doch diese Woche eine Arbeitskollegin, dass sie gerade ein wunderbares Buch von Jo Nesbo liest. Nein, es sei kein Krimi, eher so eine leicht schräge Geschichte über den drohenden Weltuntergang mit dem klingenden Titel: "Doktor Proktor rettet die Welt. Oder auch nicht." Hmmm. Tja. Das klang doch ganz nach einem ... ja, auch das Internet bestätigte es mir: ein Kinderbuch, empfohlen für das Alter: 10 - 12 J. Gelesen habe ich es trotzdem und ich bin begeistert und wieder versöhnt mit Jo Nesbo! (und ja, ich hab schon nachgeschaut: es gibt noch 3 weitere Doktor Proktor-Bücher :D!)