Warum hat das so lange gedauert?
Dreizehn Jahre nach meinem letzten Englandurlaub (in Cornwall) stelle ich mir diese Frage des Öfteren in den letzten beiden Wochen an der englischen Südküste. Denn kaum befinde ich mich auf "der Insel" kommt dieses wunderbare Wohlgefühl auf, ich genieße die Landschaft, den Singsang der Sprache, ja sogar einige typisch englische Gerichte!
Heuer bin ich das erste Mal auf Campingplätzen unterwegs und erfreulicherweise finde ich dort zu über 90% Engländer. Der September scheint eine sehr beliebte Campingurlaubszeit für sie zu sein.
Spannend waren für mich schon im Vorfeld zum einen die lange Anfahrt und zum anderen, wie es mir beim fast zweiwöchigen Browniecampen gehen würde. Ich hatte mir ein paar Orte ausgesucht, die ich gerne sehen würde, aber sonst (außer der Hinfahrt mit der Fähre) noch nichts vorgebucht oder fixiert. Das stellte sich auch als klug heraus, denn wenn das Wetter campingtauglich war, verbrachte ich 2 oder 3 Nächte auf einem Campingplatz, war es kühler oder regnerisch, nutzte ich die Tage, um mit dem Auto Ausflüge zu machen und dann auch gleich den nächsten Übernachtungsort anzufahren.
|
Büchercafé in Bexhill-on-Sea |
|
Bexhill Beach |
Vieles hat gut geklappt, manches nicht ganz so.
So bin ich zB. sehr viel weniger geradelt, als ich geplant hatte. Ich hatte Brommi mit dabei, um gelegentlich abends zu einem Pub oder auch mal tagsüber zu einem Ausflug zu radeln. Das habe ich ersatzlos gestrichen, da ich mich das auf den meist sehr engen Straßen ohne Ausweichmöglichkeit schlicht und einfach nicht getraut habe. In Brighton gibt es eine tolle Radstrecke dem Meer entlang, die habe ich sehr genossen, aber sonst war Brommi einfach nur mit dabei!
|
Sheffield Park and Garden |
|
Eastborne |
Sehr gut funktioniert hat das spontane Anfragen bei Campingplätzen. Bis auf zwei, die ich online reserviert habe (jeweils am Vortag), bin ich zu den anderen einfach hingefahren und habe nach einem Stellplatz gefragt. Einmal musste ich den dann zwar nach einer Nacht wechseln, aber da ging es nur um ein paar Meter.
|
Brighton Beach |
1000er konnte ich keine einsammeln, zwar war ich zweimal im Meer schwimmen, aber da es beidemale ziemlich windig und wellig war, beließ ich es bei ein paar Minuten in die eine und andere Richtung. Beim zweiten "Versuch" hatte ich nicht mal mehr die Uhr mit, um eventuelle Großtaten aufzuzeichnen.
Das war auch so eine ungeplante Sache. W-Lan gab es zwar zwischendurch schon mal, aber nie so richtig verlässlich und irgendwann fand ich es auch sehr angenehm, nicht abends immer noch "nur kurz" auf diversen Social-Media Kanälen nachzuschauen, was bei meinen Bekannten so vor sich geht.
|
New Forest National Park |
Sehr gut funktioniert hat das Fahren mit der neuen offline Navi-App und überhaupt der Linksverkehr. Auch wenn die meisten Fahrer dort mit Renntempo durch die schmalen Straßen fegen, sind sie andererseits wieder sehr geduldig und zurückhaltend, wenn einen langsame Touristin vor ihnen durch die Landschaft tschuckelt. Da gibt es kein Auffahren, kein Überholen, keine Hektik. Wie oben schon erwähnt - God save the Queue!
In Dover spazierte ich dann oberhalb der White Cliffs of Dover, die sich bei meiner Anfahrt leider hinter Regenvorhängen verborgen hatten!
|
White Cliffs of Dover |
Am nächsten Tag ging es mir der Fähre wieder zurück aufs Festland und nach Hause.
Mein Fazit:
- Campingurlaub in England macht Spaß!
- 2 Wochen ist die obere Grenze für mich, was den Stauraum in Brownie und die Sitzzeit im Auto betrifft.
- Bis zum nächsten Englandurlaub warte ich nicht mehr so lange!