Dienstag, 4. August 2020

Seecrossing #4 - Fuschlsee

Irgendwie hatte ich nach unserem letzten Seecrossing noch immer nicht genug vom Wasser. Und glücklicherweise lebe ich ja in einer Gegend, der es nicht an Seen mangelt und so beschloss ich für mich, noch den einen oder anderen See zusätzlich (zu den Dreien, die unser Ziel waren) zu durchschwimmen. 
Da fiel mir auf, dass mir noch der Fuschlsee fehlt, den alle anderen schon in früheren Jahren mal gequert hatten, ich aber noch nie. Sollte ich ihn alleine queren? Warum eigentlich nicht? Schon begann ich, mir über einen günstigen Tag Gedanken zu machen, als mir Heide erzählte, dass sie Alex, einen Vereinskollegen von uns, der ein echt tolles 4-Tage-Schwimm-Lauf-Wander-Radelprojekt vorhatte (LINK) am Donnerstag bei seinem Start durch den Mattsee begleiten würde. Da hatte ich zwar keine Zeit, wußte aber, dass er am Sonntag noch durch den Fuschlsee schwimmen wollte und bot ihm dafür meine Begleitung (das ist relativ, da er viel schneller schwimmt, als ich, aber naja....) an. 
Und so war der Startpunkt (und damit die Schwimmrichtung) schon vorgegeben, die Startzeit machte ich mir am Sonntag dann nach einer kleinen Planänderung spontan mit ihm und seinem Supporter aus.
Nach zwei megaheißen Tagen mit Temperaturen über 30°C war der Sonntag angenehm bewölkt, es hatte in der Nacht schon ein wenig geregnet und es wehte ein lustiger (?), böiger Wind. Leider von der Hofer Seite aus, zu der wir schwimmen wollten! Kurz schaute ich mir das Wellenspiel am See an, bevor ich mich entschloss, einfach mal mit loszuschwimmen und mir nach ca. 30 Minuten zu überlegen, ob ich weiter- oder zurückschwimmen würde. Außerdem nahm ich diesesmal eine Schwimmboje mit meinem Autoschlüssel, Telefon und der Kleidung mit, dass ich im Falle eines verfrühten Ausstiegs bei Alex' Supporter Bescheid geben und zurück zu meinem Auto spazieren könnte. 
Kurz vor halb12 schwammen wir los und auch wenn die Wellen mein Schwimmtempo in unterirdische Bereiche drückte, fand ich es nicht so schlimm, wie einen Monat zuvor im Obertrumersee. (Die Beine waren ausgeruht!) So gab ich Alex dann auch nach einer guten halben Stunde Bescheid, dass ich weiterschwimmen würde und kämpfte weiter gegen die Wellen. Ein klein wenig frustriert war ich allerdings schon, als ich nach ca. 55 Minuten sah, dass ich auf diese Weise gerade mal 1,7 km gekommen war! Trotzdem wollte ich nicht aufgeben und zum Glück ließ auf der zweiten Hälfte der Wind deutlich nach und wenn ich noch einen Rest Muskelkraft in meinen Schultern und Armen gehabt hätte, hätte ich ab da auch noch etwas beschleunigen können. 
Hätte, hätte, usw.... 
Also schwamm ich einfach im "Knapp-vorm-umfallen-bzw-untergehen-Tempo" weiter und kam nach knapp zweieinhalb Stunden in Hof wieder an Land - halleluja!!! 
Alex war in der Zwischenzeit schon zum Auto gegangen, um sich für seine nächste Etappe umzuziehen und ein wenig zu stärken. Ein nachher Foto (mit eleganter Schwimmfrisur!) wurde geknipst 
und schon saß er wieder auf dem Rad, um die letzten 75km radelnd und ca. 10km laufend zu absolvieren. 
Ich fuhr hingegen gemütlich mit dem Auto nach Hause und verbrachte den restlichen Tag faul und lesend auf meiner Terrasse!

12 Kommentare:

  1. Liebe Doris,
    manchmal sind es doch diese netten, plötzlich über einen hereinbrechenden Projekte, die einem unverhoffte Sportserlebnisse bescheren. So kamst Du zu Deinem Fuschlsee und wohl auch zur Motivation, Dich den Wellen entgegen zu werfen! Ist doch egal, ob Du noch einen Turbo zünden konntest oder nicht. Durchgezogen, das zählt! Klasse, Gratulation! Und dem Alex ebenfalls Daumen hoch für sein Projekt!
    Und das Chill-out hast Du Dir verdient!
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Liebe Elke,
      du sagst es! Ich hab ihn auch erst am Mittwoch vor seinem Start gefragt, ob er Gesellschaft haben möchte. Wäre ich an diesem Tag alleine geschwommen hätte ich wahrscheinlich die Richtung geändert oder wäre gar nicht erst gestartet. :)
      Danke! Arme und Schultern haben sich schon wieder erholt und die "Daumen" richte ich gerne aus.

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  2. Liebe Doris,
    zum Glück hast du in deiner Gegend genug Seen, und diesmal auch noch gegen den Wellen standgehalten. Super! 💪 Ich sage wie Elke, ob schnell oder langsam ist doch egal, durchgezogen und nicht aufgegeben - das zählt!
    Liebe Grüße Anna

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    1. Liebe Anna,
      ja das ist mein Glück, sonst müsste ich mir ja schon wieder was Neues einfallen lassen. ;)
      NOrmalerweise achte ich gar nicht viel auf mein Schwimmtempo, nur war es auffällig, weil ich am Dienstag meine schnellste und am Sonntag die langsamste Schwimmzeit hatte! :D

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  3. Liebe Doris,

    da zolle ich dir aber großen Respekt! Wieder ein See mehr auf der Habenseite und dann noch gegen den Wind geschwommen! - Da hätte ich wohl doppelt so lange gebraucht und den halben See ausgetrunken! LOL ... aber die Terrassen-Einheit gefällt mir!

    Glückwunsch an Alex!

    Mal sehen was du demnächst ausbaldowerst! ;-)

    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      hach ja die Seen. Ich habe sie schon richtig gerne. Und jetzt überlege ich natürlich, ob es nicht noch den einen oder anderen gäbe, der durchquert werden könnte! :D
      Trinken während des Schwimmens ist doch ok, mache ich auch immer, gerade wenn es sehr warm ist. ;)
      Die Glückwünsche richte ich gerne aus!

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  4. Liebe Doris,

    ich weiß gar nicht, ob ich fragen soll, wie weit den die gesamte Schwimmstrecke gewesen ist ... :-)

    Dein Schwimmfleiß ist auf jeden Fall beeindruckend. Aber für den Fall, dass ich (mal völlig abwegig denkend) diese Strecke geschwommen wäre, hätte ich danach Terrasse und Lesen auch vorgezogen, anstatt noch 75 km zu radeln und 10 km zu laufen. Das gibt aber auch Tiere! ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      also offiziell sind es 4,2km, bei mir waren es wieder ein bißchen mehr, weil es schwierig ist, auf der Ideallinie zu bleiben.
      Ja momentan macht mir das Langstreckenschwimmen wirklich Spass! Das ist so herrlich meditativ...
      Mich haben die noch zu absolvierenden Kilometer weniger geschreckt, als das Wissen, dass Alex ja schon drei Tage unterwegs war und schon gut 300km Sport in den Beinen hatte! :O Aber irgendwie scheint ihm die Tour sogar Spass gemacht zu haben! :D

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  5. Liebe Doris,
    wärst du nicht so ein liebenswerter Mensch dem ich von ganzem Herzen diese ganze tolle See-Schwimmerei gönne, wäre ich echt stinkig und neidisch weil ich das nicht habe :-))))
    Wieder mehr als 4 Km und das trotz nicht ganz einfacher Be3dingungen. Du bist schon echt der Hammer! Ich kann auch absolut verstehen, das es angenehm ist, wenn man nicht ganz alleine dort unterwegs ist. Auch wenn ihr nicht nebeneinander geschwommen seid, ist es doch gut zu wissen, da ist noch jemand.
    Ich gestehe, ich wäre auch gern noch aufs Rad und in die Laufschuhe mit Alex :-)
    Tolle Aktion und Deine Schwimmfrisur zeugt von ganz schön Geschwindigkeit :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ach das wäre natürlich gleich noch viel schöner, wenn du mitgeschwommen wärest! :D
      Das stimmt schon, wenn man noch jemanden in Sichtweite weiß, schwimmt es sich entspannter. :) Und dass du noch mitgeradelt und gelaufen wärest, glaube ich dir aufs Wort. Wäre nicht so eine Mehrtagestour auch mal was für dich? ;)

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  6. Liebe Doris,
    schon wieder so eine unglaubliche Seedurchquerung. Hut Ab!
    Fühlt frau sich da wirklich nicht allein auch wenn der andere ganz weit vorne ist? Wie macht das eigentlich die Begleitperson? Muss die immer hin und her pendeln oder bleibt die in der Mitte der Schwimmer?
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      nachdem ich mich einfach mal drübergetraut habe, macht mir das lange schwimmen mittlerweile richtig Spaß! Und die Seeauswahl ist bei uns natürlich auch sehr groß. :)
      Es hilft schon ein bißchen, zu wissen / zu sehen, dass sich da noch wer durch die Wellen kämpft.
      Die zweimal, die uns mein Neffe begleitet hat, ist er ein bißchen hin und her gepaddelt, weil ihm sonst eh langweilig, bzw. kalt geworden wäre. Grundsätzlich ist er aber eher hinten geblieben, weil er nach vorne die Schwimmer leichter im Auge behalten konnte.

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