Dienstag, 7. Januar 2014

Getestet und ... naja

Die Bücher und das "Teilchen"
So, nun hab ich ihn also....
Ja, ich hab ihn auch in Verwendung, sonst wäre ja die Anschaffung ganz umsonst gewesen. 
Über seine Vorteile müsste ich ja eigentlich gar nichts sagen, die liest man ja ständig in den Werbungen und auch E-Book-Reader Befürworterinnen können diese ganz wunderbar aufzählen:
Das Teilchen ist 
  • klein
  • leicht (1 Woche Urlaub bedeutet nicht mehr, 5 Schwarten mitschleppen zu müssen, um nicht in Gefahr zu laufen, leergelesen seine Urlaubstage fristen zu müssen)
  • man kann (fast) seine gesamte Bibliothek darauf speichern
  • es gibt ihn mit Beleuchtung, was das lesen für Buspendlerinnen nun auch in der "dunklen Jahreszeit" ermöglicht, 
UND der für mich ausschlaggebende Grund für eine Anschaffung:
  • ich kann jederzeit über die digitale Ausleihe der Salzburger Stadtbücherei Krimis, Romane oder was mein Leserinnenherz sonst noch so begehrt herunterladen und lesen.
Klingt ja alles schön und gut, aber ...  ;)
für mich stehen dem einige Nachteile gegenüber, die vielleicht "nur" emotional sind. Aber lesen ist für mich auch nichts, was ich nur aus Vernunftsgründen betreibe.
Mir fehlt das haptische Erleben. 
Damit meine ich nicht nur, dass ich gerne ein Buch in der Hand halte, vor und zurückblättere und schon alleine dadurch ein Gefühl dafür habe, wie weit ich beim lesen gekommen bin, weil sich das Verhältnis von schon-, zu noch nicht gelesenen Seiten ständig verändert. Ich meine damit auch die (nicht) ganz banale Tätigkeit ein Buch fertig gelesen zu haben, es weg zu legen und das nächste in die Hand zu nehmen.
Ein E-Book-Reader ist nicht lebendig.
Ein Buch schon. Es strahlt etwas aus - durch seine Größe, sein Format, den Einband, die Titelgestaltung, den Klappentext. Ist es erst noch etwas steif und fremd, ändert sich das ständig durch die Benutzung. Ich bin der Typ Leserin, bei dem man sieht, dass ein Buch gelesen wurde! Es wird weicher, dicker, die Seiten ändern ihre Griffigkeit -> es lebt!
Meine Papierbücher brauchen keinen Strom und keinen Internetzugang!
Fällt mir ein Buch beim lesen in die Badewanne, ist es nass...
Fällt mir ein Buch mal vom Tisch auf den Boden, vom Autodach auf die Straße oder gar vom Balkon, ist es geknickt...
Fällt es mir mal in den Matsch, ist es schmutzig...
Wer hat sowas schon mal mit einem EBR versucht? (Mal davon abgesehen, dass die Dinger in der Badewanne grausig beschlagen und jedesmal, wenn man den Dampf wegwischen will, seine Seite verblättert...)

Für mich ist das Teilchen sicher eine nette Ergänzung zu meinen anderen Büchern, so wie es auch ein Hörbuch für lange Läufe ist, aber sicherlich kein vollwertiger Ersatz!
 

21 Kommentare:

  1. Hab mich auch lange gegen so eine Teil gewehrt. Schon alleine der geruch in einer Bücherei und das blättern in Büchern fehlen mir sehr. Aber ich kann einfach nicht mehr so gut sehen auf die Nähe. Muß zum Optiker, weil meine Brille nach 1.Jahr schon wieder zu schwach ist dabei habe ich schon Gleitsicht. Nun überlege ich ob ich mir nur eine Lesebrille machen lasse. Die Zeitung war heute morgen fast nicht möglich. Beim E-Book.Reeder kann ich die Schrift groß stellen, das ist für mich ein Vorteil. Aber auch wenn ich ehrlich bin der Einzige.

    Alos mir geht es da ähnlich wie Dir.

    LG Bärbel

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    1. Hallo Bärbel,
      ja stimmt, die größenverstellbare Schrift hab ich gar nicht erwähnt, weil ich sie nicht verwende. Ich stelle meistens sogar auf ganz klein, damit ich nicht ständig blättern muss! Naja, wie gesagt, zum Teil haben sie schon Vorteile, aber echte Bücherliebhaberinnen werden dem "Echten" wohl nicht untreu werden!

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  2. Vor- und Nachteile sind für mich gleichermaßen nachvollziehbar. Noch habe ich so ein Teil selber auch nicht. Allerdings habe ich auch gerade mal wieder eine schon seit einiger Zeit andauernde akute Nichtlesephase.

    Irgendwann, wenn alle anderen schon bei Version x.0 sind, werde ich wohl auch auf den Zug aufspringen, das war beim Handy genauso.

    Viel Spaß mit ihm und vorsicht in der Badewanne ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker,
      also ich bin mir sicher, dass man auch als regelmässiger Leser gut ohne auskommt. Für manche Gelegenheiten ist er halt praktisch, grad wenn man auch damit schnell mal ins Internet kommt.
      Und für die Wanne werde ich mir wohl wieder ein "gutes, altes Papierbuch" zurechtlegen! :D

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  3. Das mit dem haptischen und der nicht so hübschen Fortschrittsanzeige finde ich auch. Aber endlich quillt der Bücherschrank nicht mehr aus allen Nähten.
    Komischerweise lese ich mit dem EBR sogar mehr als vorher, vielleicht weil ich nicht aufstehen muss, um ein neues Buch zu holen? ;-)
    VG
    Elke

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    1. Hallo Elke,
      also bei mir liegen die Bücherstapel meistens neben der Lesecouch. Da muss ich auch nicht aufstehen, um das nächste zu lesen! ;))

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  4. Oje, aber vielleicht erweist sich der E-Book-Reader doch manchmal als praktisch. Einen Ersatz für ein echtes Buch wird er aber wohl nie sein.

    lg kathrin

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    1. Liebe Kathrin,
      natürlich ist er praktisch. Deswegen hab ich ja auch seine Vorteile aufgezählt. Aber ein echtes Buch wird er eben nie ersetzen können!

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  5. Liebe Doris,

    Frauchen benutzt einen, für mich undenkbar. Ein Buch ist ein Buch, das kann nicht durch ein elektronisches Dings ersetzt werden. Dagegen werde ich mich wehren, bis ich im Grab liege. Nenn mich reaktionär, aber ne, ich fass so ein Ding nicht an *grrrr*

    Viel Spass beim lesen und lass Dir nicht den Spass verderben ;-)

    Salut
    Christian

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    1. Lieber Christian,
      wehr dich ruhig weiter - ein echtes Buch kann wirklich durch nichts ersetzt werden! Aber den Spass am lesen wird es mir auch nicht verderben, ich werde es eben so einsetzen, dass es für mich Sinn macht!

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  6. Liebe Doris,

    seit gut 1 Jahr hab ich auch einen - und ärgere mich eigentlich, ihn gekauft zu haben, weil ich ihn recht selten nutze. Auch mir fehlt nämlich das Anfassen, Blättern, Lesezeichen reinlegen, ...

    In letzter Zeit hab ich das Ding fast nur noch benutzt, um kostenlose Nullachtfuffzehn-Schmöker, eher zähe Pflichtlektüre-Klassiker zu Centpreisen oder kostenlose Leseproben runterzuladen. Wenn ich dann ein Buch wirklich lesen und genießen will, kaufe ich mir die Papierversion.

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Liebe Anne,
      genau das ist es. Schnell mal was runterladen (mach ich gratis in der Bücherei) oder vielleicht wirklich mal, als Tablet-Ersatz, wenn ich auswärts bin.
      Dafür können die Teilchen ja ruhig herhalten. Und wenn wir sie so nett schonen, bleiben sie uns sicherlich lange erhalten! ;D

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  7. Liebe Doris,
    ich habe zwar kein solches "Teilchen "(Bei uns im Rheinland ist "Teilchen" übrigens der Sammelbegriff für Backwaren wie Berliner, Puddingschneklce, usw), nutze aber mein Tablet mit einer Lese-App. Das Tablet hat zwar die Nachteile etwas größer und schwerer zu sein, dafür ist es multifunktionaler. So habe ich nicht nur Bücher dabei, sondern auch Bilder, Internetzugang, usw. Ich sehe es aber wie Du: Ein gutes Buch hat es verdient, in "traditioneller" Form gekauft und gelesen zu werden. 08/15-Unterhaltung lese ich allerdings mit der App. Zudem hat sie den tollen Vorteil, wenn mir am Wochenende nach einem bestimmten Buch ist, zack, schon hast Du es - wenn Du willst.
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Liebe Elke,
      danke für die Begriffserklärung - Mmmhhhh! Klingt lecker! ;D
      Ich weiß gar nicht, wie ich auf diesen Begriff gekommen bin... fiel mir so ein, wie ich es/ihn in der Hand hielt.

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    2. Hach "Puddingschnecke" natürlich... schon allein der Gedanke an solche Teilchen scheint meine Finger nervös zu machen...;-)

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  8. Liebe Doris,
    ich bin auch eine unmögliche Leseratte. Ständig muss ich ein Buch lesen. Und seit Jahren wünsche ich mir einen EBR, weil mir die Bücher immer so schwer werden abends im Bett.
    Aber ich habe mir noch keinen gekauft: Genau aus den Gründen, die du nennst.
    Ich habe das Gefühl, ein abgegriffenes Buch, eins mit geknickten Seiten, eines das schmutzig ist, das ist einfach so .... lebendig. Ich finde man muss nicht alles mit Technik ersetzen. Es ist so einfach und ehrlich und normal einfach dazusitzen und ein Buch zu lesen.
    Deshlab habe ich noch keinen EBR. Und schleppe auch im nächsten Urlaub Bücher mit. Ich denke es ist nicht das schlechteste, wenn man einer bestimmten Sache etwas mehr Gewicht gibt :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      schön, dass sich hier noch andere (bisher unerkannte) Vielleser zu erkennen geben! :D Mit Bianca (http://kleinesnotizbuch.wordpress.com) hab ich ja auch schon ein wenig über das Thema geschrieben.
      Dein Ausdruck" einer Sache Gewicht geben" - ist wirklich passend in dem Zusammenhang!

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  9. Liebe Doris,
    wir haben uns ja schon ausgetauscht. Der EBR ist kein Buch, eher ein technisches Hilfsmittel. Aber es gibt Gelegenheiten, da ist er einfach praktisch, z. B. wenn man krank zu Bette liegt und nicht in die Bücherei fahren kann. Rechner an, ebook runterladen, lesen, gut!
    Trotzdem - ich werde weiterhin regelmäßig mit einer rieseigen Tasche in die Stadtbücherei fahren und inflationär Bücher zusammenraffen. Dieses Gefühl dann zu Hause in einem Berg von Büchern zu sitzen - unersetzlich!
    Käuflich erwerbe ich nur noch recht selten Bücher. Meistens Sachbücher, die ich immerwieder zur Hand nehme. Romane, Krimis etc. lese ich nur noch einmal. Da ist mir die Anschaffung zu teuer.
    Liebe Grüße, Bianca

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    1. Liebe Bianca,
      wir sind uns einig! :D
      Ich kaufe auch nicht mehr so viele Bücher wie früher, obwohl ich gerade erst im Herbst mal einen kleinen Einkaufswahn hatte, bei dem ich dann mit 8 (ähem) neuen Büchern heimging.... (Kleiner Rückfall in die Suchtphase!)

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  10. Liebe Doris,

    ich kann Dich gut verstehen. Besonder als Bücherwurm lebt es sich ohne Bücher nicht so genussvoll. Auch wenn der literarische Inhalt weiter schmeckt. Aber wie du schreibst, taugt das Technikteil sicher als Ergänzung für bestimmt Situationen.

    Viel Spaß beim Schmökern!

    Rainer

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    1. Lieber Rainer,
      ja genau so ist es. Es liegt ja an mir, wieviel und oft ich den EBR nutze. Ist ja das gleiche mit Laptop, Telefon, Fernseher, etc., ...

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